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Einige aktuelle Filmempfehlungen: |
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Berlin Calling
Beim wummernden Techno-Sound balanciert der Elektro-Komponist Martin Karow als DJ Ickarus am Abgrund entlang, mit seiner Managerin und Freundin Mathilde reist er weltweit von einem Tanzclub zum anderen, einer der ganz Großen seines Geschäfts, der gerade ein neues Album vorbereitet und damit den ultimativen Durchbruch anstrebt. Doch eine falsche bunte Pille bringt ihn auf einen Horrortrip und in die Klinik, wo die Ärztin schizophrene Schübe und im Blut alle Partydrogen bis auf Heroin diagnostiziert. Erst genießt der Patient noch Privilegien und Freiheiten, bis er unerlaubt abhaut und „feiertechnisch“ gut drauf ist, im Klartext: ein Groupie vernascht, mit seiner Freundin und deren lesbischer Flamme zu dritt im Laken liegt und im Kokainrausch das Büro der Plattenproduzentin zerlegt, weil die sein Album auf Eis gelegt hat. Dem Protagonisten wird nichts geschenkt beim Weg durch die Therapie bis zur (vorläufigen) Heilung.
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Willkommen bei den Sch'tis
Der Postbeamte Philippe Abrams ist eigentlich ganz zufrieden mit seinem Leben in der Provence, wären nicht die Depressionen seiner wunderschönen Frau Julie. Ihr zuliebe versucht er, sich an die Riviera versetzen zu lassen, um dort mit Frau und Kind die Sonnenseite des Lebens zu genießen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind ihm – fast – alle Mittel recht, nur leider stellt er sich nicht sehr geschickt an, und so kommt, was kommen muss: Er wird versetzt, doch zu allem Unglück keineswegs in den sonnigen Süden, sondern in den Norden Frankreichs. Weil man sich im Süden nur das Schlimmste über diesen dunklen und kalten nördlichsten Landesteil ausmalt, lässt Philippe seine Frau und den Sohn zurück und macht sich, bemitleidet von allen, die er zurücklässt, und ausgerüstet mit einer dicken Daunenjacke und einem Koffer voller Vorurteile allein auf den Weg nach Bergues – zu den Sch’tis.
Dort angekommen merkt er schnell, dass er zwar ihren Dialekt überhaupt nicht versteht, die Menschen aber unglaublich herzlich und liebenswert sind. Zu seinem Erstaunen trifft er auf einen charmanten kleinen Ort, ein warmherziges Team und offene, freundliche Menschen. Der Postbote Antoine wird rasch sein bester Freund. Julie indes bereitet ihm an den freien Wochenenden im Süden den Himmel auf Erden, und oben im angeblich barbarischen Norden ist er so glücklich wie nie. Alles läuft bestens – bis Julie eines Tages beschließt, Philippe vor Ort beizustehen. Der sieht sich nun gezwungen, Antoine und dem Rest seiner Mitarbeiter zu gestehen, dass er sie seiner Frau als unzivilisierte Horde beschrieben hat. Er muss sich schnell etwas einfallen lassen.
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John Rabe
Ein deutscher Kaufmann in China und NSDAP-Mitglied spannt 1937 in seinem Garten eine überdimensionierte Hakenkreuzfahne auf, um hilflosen Zivilisten darunter Schutz vor japanischen Fliegerbomben zu gewähren. Die Fahne, das Symbol der Vernichtung schlechthin, eingesetzt als Mittel zur Rettung Unschuldiger – diese Geschichte musste erzählt werden.
Der Hamburger Kaufmann John Rabe ist deutscher Siemens-Repräsentant in der chinesischen Hauptstadt Nanking. Nachdem er erst seine Arbeiter buchstäblich unter der Hakenkreuzfahne vor Bomben gerettet hat, tut er sich mit einem jüdischen Diplomaten, einem amerikanischen Doktor und einer französischen Lehrerin zusammen, um die weitere Zivilbevölkerung durch die Gründung einer unabhängigen Schutzzone vor dem einrückenden japanischen Militär zu retten.
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Outsourced - Auf Umwegen zum Glück
Üppige Farben, verführerische Düfte, geheimnisvolle Traditionen – willkommen in Indien?
Für die Schönheit des Landes hat Todd aus Seattle in dieser charmanten Komödie um globale Arbeitsrealität und interkontinentalen Kulturschock keinen Blick und erst Augen, als er sein Herz verliert. Der Call-Center-Manager Todd (JOSH HAMILTON, Techniker in „Die Bourne Identität“) aus Seattle wird gefeuert. Nein, gefeuert ist nicht das richtige Wort. Heutzutage wird ausgelagert, oder auf Neudeutsch „outgesourced“. In diesem Fall wird Todd nach Indien geschickt, wo der Amerikaner freundliche, aber chaotische Einheimische an amerikanisches Call-Center-Niveau anpassen soll, um die Umsätze des Unternehmens zu steigern. Obendrein soll er dort seinen eigenen Nachfolger einarbeiten! Die Hitze, die neuen Gepflogenheiten, Missverständnisse im Team und im Alltag – Todd stößt überall an seine Grenzen und sehnt sich nach Hause. Bis er begreift, dass auch er dazu lernen muss. Über Indien und Amerika, über die Liebe und vor allem auch über sich selbst. Langsam bemerkt er, dass es auch Vorteile haben kann, ausgelagert zu sein.
Eine herrliche Geschichte über das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen und den Weg eines Einzelnen zu seinem Glück.
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Rachels Hochzeits
Kym Buchman war immer schon ein Magnet für Probleme und Schwierigkeiten und hat die letzten Jahre damit verbracht, ihre Drogenabhängigkeit hinter sich zu lassen. Ihre ruppige, bissige Art macht die Dinge für sie nicht einfacher. Als sie zur Hochzeit ihrer Schwester Rachel in den Schoß der Familie zurückkehrt, wandelt sich die Feierlichkeit mit Musik und guter Laune schnell in ein Kriegsgebiet: Rachels Anwesenheit lässt lange schlummernde Spannungen mit Urgewalt ausbrechen und stellt den Familienverband auf eine harte Probe.
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The Wrestler
Die glorreichen Zeiten von Randy Robinson sind vorbei. In den 80ern triumphierte er als Wrestling-Star „The Ram“, jetzt aber sind aus den großen Arenen drittklassige Sporthallen geworden. Die lange blonde Mähne wirkt wie ein Relikt geschmackloser Haar-Moden; auch sie kann sein Hörgerät nicht verdecken. Seinen immer noch imposanten Körper muss er mit einer regelmäßigen Steroid-Dosis in Schuss halten. Das Geld für seine billigen Show-Auftritte reicht kaum aus, um die Miete für den Standplatz seines Wohnwagens zu bezahlen. Nur indem er als Lagerarbeiter im Supermarkt schuftet, vermag er sich finanziell über Wasser zu halten. Trotzdem ist das Wrestling seine Welt geblieben. Die alten Kollegen, die er bei den Showkämpfen trifft, geben ihm einen Hauch von menschlicher Wärme – ebenso wie die Kinder aus der Nachbarschaft, für die er der Kultstar von nebenan ist. Immerhin war er einmal Hauptfigur eines Nintendo Games, das er mit seinen jungen Fans gelegentlich spielt. Selbst mit der üblichen Dosis an Steroiden lässt sich jedoch der körperliche Verfall nicht mehr aufhalten. Nach einem Herzanfall erkennt Randy endlich die Grenzen dieser Existenz.Der Einzelgänger nimmt Kontakt zu seiner lang entfremdeten Tochter Stephanie auf, findet in der Stripperin Cassidy eine Seelengefährtin und wagt die ersten Schritte in ein gewöhnliches Berufsleben.
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Lornas Schweigen
Eine Scheinehe mit dem Junkie Claudy hat der jungen Albanerin Lorna eine Summe Geld und die belgische Staatsbürgerschaft eingebracht. Das wäre soweit gut und für Lorna hilfreich, wäre da nicht das kriminelle und mafiöse Umfeld, aus dem Claudy stammt. Lorna ist für diese Ehe einen Pakt mit dem Teufel eingegangen, der sie so weit verstrickt, dass sie sogar als Komplizin zur Ermordung Claudys beitragen soll. In dem Moment, wo alles zu spät und verloren scheint, entdeckt Lorna ihre tiefe Zuneigung zu dem armseligen, süchtigen Claudy.
Lorna trägt die ganzen Hoffnungen und Widersprüche einer Gesellschaft in sich, der sie nicht entrinnen kann und die sie doch auf verzweifelte und wunderbare Weise transzendiert, in einem Film, der einen zugleich mutigen und gewagten Schritt im Werk der belgischen Filmemacher darstellt. Die wallonischen Brüder Dardenne gehören zu den bedeutendsten Autorenfilmern des Gegenwartkinos und zum kleinen Kreis derer, die zwei Mal die Goldene Palme von Cannes gewonnen haben (1999 für Rosetta; 2005 für Das Kind).
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Neulich in Belgien
Komisch, dramatisch und gefühlvoll erzählt dieses außergewöhnliche Regiedebüt, wie aus einem lästigen Unfall mit Blechschaden die große Liebe wird.
In Moskau, dem Arbeiterviertel am Stadtrand von Gent in Belgien, herrscht ein rauer Ton, jeder hat genug mit sich und den eigenen Problemen zu tun. Der in seiner Klarheit und Stärke an Ken Loach erinnernde Christophe van Rompaey stürzt sich hinein in den grauen Alltag mit Höhen und Tiefen, schickt seine realitätsnahen und keineswegs perfekten Protagonisten ins Liebes-Match mit offenem Ausgang und ins permanente Chaos, das sich Leben nennt.
Die 41-jährige Matty steht ständig unter Strom, donnert auf dem Supermarktparkplatz im Rückwärtsgang auf einen Lastwagen, dessen 29-jähriger Fahrer Johnny sie zusammenschimpft. Keine Liebe, sondern Streit auf den ersten Blick. Vor dem Haus wartet schon ihr Noch-Ehemann, seit fünf Monaten mit einer 22 Jahre jüngeren Studentin liiert und nimmt zwei der drei Kinder mit ins Wochenende. Als die gestresste Mutter gerade mit Zigarette und Rotwein im heißen Bad entspannt, klingelt das Telefon, Johnny möchte sich für sein harsches Verhalten entschuldigen und sie einladen...
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Young@Heart
Schon lange bevor Barack Obama zum Präsidenten der USA gewählt wurde, haben die Mitglieder des Chors Young@Heart gesungen „Yes We Can Can“. Die Herrschaften mit einem Altersdurchschnitt von etwas über 80 meinten damit den R&B-Hit von Allen Toussaint aus den siebziger Jahren. Aber er passt jetzt punktgenau und die dynamischen Damen und Herren des weltweit ältesten Rock-Ensembles dürfen sich freuen, dass sie dem Alzheimer ein Schnippchen geschlagen haben. Zunächst hatten sie schon gemurrt, als ihnen Chorleiter Bob Cilman den schwierigen Songtext mit genau 71 Wiederholungen des Wortes „can“ hineindrückte. Aber Herausforderungen sind das, was die Young@Heart-Leute wollen und als Lebenselixier brauchen. Regisseur Stephen Walker stieß 2005 bei einem Konzert auf die ungewöhnliche Truppe aus Massachusetts und hatte damit seinen Stoff gefunden.
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Man on Wire
Am 7. August 1974 balancierte ein Franzose namens Philippe Petit auf einem Drahtseil zwischen den Twin Towers des World Trade Centers in New York, den beiden höchsten Türmen der damaligen Welt. Nachdem er eine Stunde lang ohne Netz oder Sicherheitsgurt auf dem Drahtseil tanzte, wurde er festgenommen und ins Gefängnis gesteckt. Bis zu diesem Moment hatte niemand außer Petit und seinen Komplizen, mit denen er diesen illegalen ‚Coup’ monatelang zusammen vorbereitet hatte, je etwas davon erfahren. James Marshs Dokumentarfilm erweckt Petits unglaubliches Abenteuer wieder zum Leben durch das Zeugnis aller beteiligten Konspiranten, die ein einmaliges und wunderschönes Kunststück schufen, das als „das künstlerische Verbrechen des Jahrhunderts“ in die Geschichte einging.
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Der Vorleser
Der 15-jährige Schüler Michael lernt auf seinem Nachhauseweg die 20 Jahre ältere Schaffnerin Hanna kennen, als sie sich um ihn, dem plötzlich übel wird, kümmert. Nach seiner Genesung besucht er sie, und es entwickelt sich eine ritualisierte erotische Beziehung: Vor dem Akt muss Michael ihr immer vorlesen. Eines Tages verschwindet Hanna spurlos, und Michael begegnet ihr viele Jahre später auf der Anklagebank wieder. Die Wahrheit über Hannas Vergangenheit tritt zu Tage: Sie muss sich als ehemalige KZ-Aufseherin verantworten und hat als Analphabetin die KZ-Insassen für ihre literarischen Interessen benutzt.
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Die Herzogin - The Duchess
Bevor das Wort „It Girl“ überhaupt geprägt wurde, gab es schon eins: Georgina Cavendish, Herzogin von Devonshire, 1757 als Georgina Spencer geboren, verstorben 1806. Sie, Ur-Ahnin von Lady Diana Spencer, war eine frühe Personifizierung dieses Begriffs. Mit 16 ehelicht sie den einflussreichen, neun Jahre älteren, fünften Herzog von Devonshire. Kaum verheiratet, erobert sie mit Intelligenz, Schlagfertigkeit und ihrem untrüglichen Gespür für Mode die britische Gesellschaft und mischt auch –höchst ungehörig – auf politischer Ebene kräftig mit.
„Georgina, Duchess of Devonshire“ heißt Amanda Foremans Bestseller-Biografie aus dem Jahre 1998, die Saul Dibb unter dem Titel The Duchess verfilmt hat. Als Protagonistin gewann er Keira Knightley, die die langfedrigen, höchst unpraktischen Hüte des 18. Jahrhunderts mit gleicher Nonchalance zu tragen versteht wie ihre verwegene Seeräuberkluft in der Fluch der Karibik-Reihe. Überhaupt scheint dieses aufwändige Kostümdrama geradezu für sie maßgeschneidert. Nicht nur weil sie mit ebenmäßigem Gesicht, verheißungsvollem Blick und verschmitztem Lächeln Männerträume von verruchten, skandalumwitterten Aristokratinnen befriedigt, sondern es auch versteht, Georginas Charisma ebenso verständlich zu machen wie deren immensen Herzschmerz.
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Gran Torino
Der Korea-Kriegsveteran und pensionierte Automechaniker Walt Kowalski mag es nicht, wie sich sein Leben und seine Nachbarschaft verändert haben. Auch seine Nachbarn, die Hmong- Immigranten aus Südostasien, kann er überhaupt nicht leiden. Aber die Situation erfordert es, dass Walt diese Nachbarn gegen eine örtliche Gang verteidigen muss, die Angst und Schrecken verbreitet.
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Lemon Tree
An einem Zitronenhain entzündet sich parabelhaft der Konflikt zwischen Israel und Palästina: eine beklemmende, leise und ergreifende Elegie zweier Frauen auf verschiedenen Seiten des Grenzzauns.
Die palästinensische Witwe Salma geht vor Gericht, um ihren Zitronenhain vor der Abholzung zu retten. Er gilt den Israelis – im Speziellen dem israelischen Verteidigungsminister, ihrem neuen Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze – als Sicherheitsrisiko. Während die israelische wie auch die palästinensische Männerwelt Salma knebeln will, hat Mira, die Frau des Verteidigungsministers, Verständnis für sie.
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Nicht dran denken - Non pensarci
Stefano hat sich in Rom als Punk-Rocker einen Namen gemacht. Aber dann platzt der Traum von der eigenen CD, er schaut sich um und stellt fest: Er ist sechsunddreißig, und zu Hause erwartet ihn weder die Freundin, die sich im Seitensprung übt, noch ein eigenes Bett, nur eine Gitarre. Zeit für eine Auszeit bei den Eltern und Geschwistern in Rimini, wo er lang nicht mehr war.
Man empfängt ihn mit offenen Armen. Aber alles ist anders: Der Vater spielt nach einem Infarkt nur noch Golf, die Mutter besucht schamanistische Kurse, die Schwester hat das Studium für einen Job im Delphinarium geschmissen, und sein scheidungsgeplagter Bruder treibt vor Kummer die Kirschkonservenfabrik der Familie in den Ruin. Eine pikante Überraschung jagt die andere. Soll ausgerechnet Stefano den Retter spielen? Und wer kümmert sich dann um ihn?
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Ich habe den englischen König bedient
Jan Díte ist ein kleiner Mann mit großen Plänen. Der tschechische Provinzkellner will hoch hinaus und hat sich ein ganz einfaches Ziel gesteckt – er will Millionär werden. Um sich den Traum seines Lebens zu erfüllen, bedient er sich einer ganz besonderen Fähigkeit: alles sehen, alles hören, nichts sagen. Mit Naivität und Schläue schlittert das Stehaufmännchen durch die tschechische Geschichte des 20. Jahrhunderts, immer bereit, jede Chance zu ergreifen. Beharrlich verfolgt er seine Karriere bis hin zum Oberkellner im besten Restaurant Prags und zum hochherrschaftlichen Hotelbesitzer. Ein Glückspilz, wie er glaubt, immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Doch kaum hat seine Karriere richtig begonnen, verliebt er sich in die Sudetendeutsche Líza. Deren fanatische Liebe zum Führer bringt ihn zuerst um seinen Job, nach Hitlers Einmarsch zu neuem Ruhm und nach dem Krieg zu Briefmarken im Wert von 15 Millionen. Als das kommunistische Regime an die Macht kommt, geht er dorthin, wo alle Millionäre ein neues Zuhause gefunden haben: ins Gefängnis: für jede Million ein Jahr Haft. Das opulente Historiendrama verwebt kunstvoll das Leben des jungen und des alten Jan im Räderwerk der Zeitgeschichte. Bei seiner Entlassung ist er ein alter Mann – nicht mehr reich an Geld und materiellen Werten, aber reich an Witz, Charme und Erinnerungen.
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Let’s make Money
Nach We Feed the World, der Dokumentation über unsere Nahrungsmittel hat der Filmemacher Erwin Wagenhofer einen neuen Dokumentarfilm für das Kino gedreht:
In Let’s make Money folgt er der Spur unseres Geldes im weltweiten Finanzsystem. Wagenhofer blickt hinter die Kulissen der bunten Prospektwelt von Banken und Versicherern. Was hat unsere Altersvorsorge mit der Immobilienblase in Spanien zu tun? Wir müssen dort kein Haus kaufen, um dabei zu sein. Sobald wir ein Konto eröffnen, klinken wir uns in die weltweiten Finanzmärkte ein – ob wir wollen oder nicht. Die Bank speist unser Guthaben in den globalen Geldkreislauf ein.
Ob unsere Bank das Geld an einen spanischen Bauentwickler verleiht? Wir Kunden wissen es nicht. Möglicherweise verborgen Banken, Versicherer oder Pensionsfonds unser Geld auch an einen Spekulanten. Wo unser Schuldner lebt und was er tut, um uns die Zinsen zu bezahlen, bleibt im Verborgenen. Die meisten von uns interessiert es auch nicht, weil wir gerne dem Lockruf der Banken folgen: „Lassen Sie ihr Geld arbeiten!“
Doch Geld kann nicht arbeiten: arbeiten können nur Menschen, Tiere oder Maschinen.
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Vicky Cristina Barcelona
Beschwingter und erotischer Sommerfilm von Altmeister Woody Allen, der neben dem Leben auch die katalanische Hauptstadt Barcelona feiert.
Die realistisch-pragmatische Vicky, mit einem New Yorker Geschäftsmann verlobt und auf den Spuren ihrer katalanischen Identität, sieht angesichts spanischer Wonnen und Libertinage ihre Zukunft als graues Einerlei, während sich die freidenkende Cristina auf der ewigen Jagd nach Glück und dem perfekten Partner nach einer ulkigen Verzögerung mit Antonio einlässt. Das romantische Idyll gerät ins Stolpern, als Juans Ex Maria Elena wieder auftaucht und das Paar in eine Ménage à trois treibt, die auf so wunderbare wie unglaubliche Weise selbst in der Dunkelkammer funktioniert. Da will Vicky nicht hintanstehen.
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Tage und Wolken
Silvio Soldinis Tage und Wolken erzählt die Geschichte von Michele und Elsa. Das gut situierte Paar hat eine erwachsene Tochter und das Leben erscheint leicht. Sie wohnen schön und reisen viel. Elsa konnte sogar ihre Arbeit aufgeben, um sich ihren Traum zu erfüllen: Sie nahm ihr Studium wieder auf und hat nun gerade die Prüfungen für den Doktortitel in Kunstgeschichte bestanden. Michele überrascht seine Frau mit einer rauschenden Party. Doch genau in diesem Moment der Zufriedenheit wird ihr Leben zutiefst erschüttert: Michele gesteht Elsa am Tag nach dem großen Fest, dass er bereits seit zwei Monaten keine Arbeit mehr hat. Er ist nicht länger Geschäftsführer der Firma, deren Mitbegründer er vor Jahren war. Aber das ist noch nicht alles: Sie können ihre geräumige Wohnung nicht halten, ebenso ihre Segelyacht. Das Ersparte schwindet ohne monatliches Einkommen unaufhaltsam…
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Palermo Shooting
Die Verkörperung aller Lifestyle-Träume scheint dieser Mann zu sein, dem Popstar Campino die tätowierte Physis samt Dreitagebart und dekorativer Unausgeschlafenheit leiht: Erwachen im schicken Apartment, Mode-Shooting mit dem hochschwangeren Top-Model Milla Jovovich, Vorbereitung einer Ausstellung in São Paulo, Befehle erteilen an die Arbeitsbienen im Fotostudio, Ex-Frau und Freundinnen am Telefon abwimmeln, Autogramme geben in einem Szene-Treff, Abrauschen im Vintage-Cabrio, in voller Fahrt die Kamera zücken zum Panorama-Shot und – peng! Aus ist es mit dem Highlife. Zwar kann Fotograf Finn dem Geisterfahrer auf der Autobahnrampe knapp ausweichen, aber er hat einen Schnappschuss vom Mann am Steuer, und der, so wird sich herausstellen, lässt Finn nun seinerseits nicht mehr aus dem Visier. Die beiden werden nun immer wieder aufeinander schießen, mit Kamera einerseits, mit Pfeil und Bogen andererseits. Denn Finn hat sich mit keinem Geringeren als dem Tod angelegt. Bis nach Palermo flieht Finn vor der Leere seines Daseins, um dort dem Tod und einer schönen Frau erst recht in die Arme zu laufen.
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Die Stadt der Blinden
Spektakuläre Verfilmung des Romans von Nobelpreisträger José Saramago über eine Stadt, in der alle Einwohner blind werden, und die eine Frau, die von der Seuche verschont bleibt.
Völlig ohne Vorwarnung verbreitet sich eine Geißel über eine Stadt: Nach und nach werden alle ihre Bewohner blind und können nur noch Weiß sehen. Nur die Frau eines Doktors bleibt von der Erkrankung verschont. Allerdings stellt sie sich blind, um nicht von ihrem Mann getrennt zu werden. Die Erkrankten werden von einer panischen Außenwelt in eine ehemalige Heilanstalt mit drei Flügeln gepfercht und dort mit Ausnahme von regelmäßigen Nahrungslieferungen ihrem Schicksal überlassen. Die Heilanstalt erweist sich mit der Ankunft immer weiterer Blinder als Mikrokosmos, als Sinnbild für ein apokalyptisches Babel, in dem jede Form von Zivilisation nacktem Chaos weichen muss. Am schlimmsten trifft es die wie alle anderen Figuren namenlose Frau des Doktors: Sie und das Publikum teilen sich die schwere Last des Sehens.
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Waltz with Bashir
Eines Nachts in einer Bar erzählt ein alter Freund dem Regisseur Ari von einem immer wiederkehrenden Alptraum, in dem er von 26 dämonischen Hunden gejagt wird. Jede Nacht, immer genau 26 Bestien. Die beiden Männer kommen zu dem Schluss, dass ein Zusammenhang zu ihrem Einsatz im ersten Libanonkrieg bestehen muss. Ari ist überrascht, denn er hat jegliche Erinnerung an diese Zeit verloren. Verstört macht er sich auf, Freunde und Kameraden von damals zu besuchen. Er muss die Wahrheit über jene Zeit und über sich selbst herausfinden. Je tiefer Ari in seine Vergangenheit eindringt, desto klarer werden seine Gedanken, und die verdrängten Erlebnisse erscheinen in surrealen Bildern.
Basierend auf realen Interviews und Ereignissen, ist Waltz With Bashir der erste animierte Dokumentarfilm in Spielfilmlänge. Regisseur, Autor und Produzent Ari Folman hat die Reise in seine Vergangenheit – eine Reise in die Jugendkultur der 80er Jahre und das West-Beirut während des ersten Libanonkrieges – auf fantastische und packende Art visualisiert.
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So viele Jahre liebe ich dich
Berührendes Drama mit Kristin Scott Thomas und Elsa Zylberstein über zwei Schwestern, die nach 15 Jahren Trennung eine vorsichtige Annäherung und einen Neuanfang versuchen.
Juliette verbrachte wegen Mordes 15 Jahre im Gefängnis. Ihre jüngere Schwester Léa führt mit Mann und zwei Töchtern ein glückliches Familienleben. Nach Juliettes Entlassung versuchen die beiden Frauen wieder vorsichtige Annäherungen und einen Neuanfang. Dabei sind die Haftjahre nicht spurlos an Juliette vorübergegangen. Sie reagiert erst einmal misstrauisch auf Annäherungsversuche ihrer Umwelt, kapselt sich ab, öffnet sich nur langsam den Nichten, die sich für die fremde Tante interessieren.
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Zeiten des Aufruhrs - Revolutionary Road
Ein Film über Enttäuschungen einer Generation, die den amerikanischen Traum verachtet, ohne dabei die eigenen Lebenslügen zu erkennen.
Große Pläne und noch mehr Ambitionen haben Frank und April Wheeler, als sie sich in den 50er Jahren im ländlichen Connecticut niederlassen. Beide glauben, auf die prüde Gesellschaft pfeifen zu können, merken aber bald, dass sie genau jene Spießer werden, die sie zeitlebens verachtet haben: Frank hat einen öden Bürojob, April verwelkt als Hausfrau. Ein Umzug ins europäische Paris soll alle Sorgen beenden.
Zwölf Jahre nach „Titanic“ stehen Leonardo DiCaprio und Kate Winslet wieder gemeinsam vor der Kamera. Oscar-Regisseur Sam Mendes (American Beauty) zeigt sie als Paar, das ein Leben ohne Kompromisse sucht, aber nur fortwährend der eigenen Selbsttäuschung erliegt.
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Elegy
Bestsellerverfilmung nach Philip Roth über eine amour fou zwischen einem alternden Professor und seiner Studentin.
Seit jeher wird der charismatische Professor Kepesh von schönen und abenteuerlustigen Studentinnen nur so umschwärmt. So wenig er einer heißen Affäre je abgeneigt war, so sehr lässt er keine seiner Eroberungen wirklich an sich heran. Er genießt ihre Bewunderung – vor allem jetzt, da er selbst bereits ein reiferes Alter erreicht hat. Aber wenn es ihm zu viel wird, zieht er sich zurück. Das ändert sich, als Consuela Castillo den Hörsaal betritt. Mit ihrer Schönheit und Selbstsicherheit ist die Tochter kubanischer Immigranten nicht nur eine atemberaubende Erscheinung, sie ist dem alternden Professor auch intellektuell gewachsen. Consuela weiß, was sie will, ist temperamentvoll und überaus emotional. Vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben spürt Kepesh, dass ihm tatsächlich jemand seine Grenzen aufzeigen könnte. Immer mehr entwickelt sich seine Zuneigung zu einer regelrechten Obsession. Doch seine rasende Eifersucht und Fantasien von Verrat und Betrug beginnen, ihre Beziehung zu bedrohen. Als Consuela ihn schließlich verlässt, ist Kepesh am Boden zerstört. Zwei Jahre später jedoch kehrt Consuela unvermittelt in sein Leben zurück. Sie hat einen dringenden Wunsch, der alles verändern wird.
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Ben X
Bewegendes Teenagerdrama über einen Außenseiter zwischen Wirklichkeit und Online-Welt.
Als Kind wurde Ben von Arzt zu Arzt gereicht, die Diagnosen waren vielfältig, Autismus die naheliegende. Der hochintelligente und hypersensitive Außenseiter verzichtet auf verbale Kommunikation, strukturiert den Alltag nach seltsamen Regeln und Ritualen, angefangen vom Waschen, Anziehen bis zum Essen oder Das-Haus-Verlassen, selbst die fürsorgliche Mutter, die wie eine Löwin für ihn kämpft, kann die Abkapselung nicht aufbrechen. Ben ist im Online-Spiel „Archlord“ ein toller Held, der sich in der Wirklichkeit nicht wehrt, dem Mobbing der Mitschüler ausgesetzt ist. Mit seiner Internetgefährtin Scarlite meistert er alle Herausforderungen, denen er im wahren Leben nicht im Mindesten gewachsen ist. Als zwei besonders gewalttätige Kids ihn vor der Klasse demütigen, ihm die Hose vom Körper reißen und er halbnackt unter dem Gejohle des wilden Haufens leidet, ist das Maß voll. Dennoch vermag er es nicht, sich den Lehrern oder seiner Mutter mitzuteilen. Ein weiteres Zusammentreffen mit den beiden Hauptquälgeistern bringt ihn zu dem Entschluss, seinem Leben ein Ende zu setzen: Game over. In diesem Augenblick tritt Scarlite leibhaftig an seine Seite. Traum oder Realität – Ben findet sein ureigenes Universum.
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Nordwand
Als Erster die berühmt-berüchtigte Eiger Nordwand zu bezwingen – im Sommer 1936 ist das der Traum vieler Bergsteiger aus ganz Europa. Auch die Gedanken der beiden Berchtesgadener Kletter-Asse Toni Kurz und Andi Hinterstoisser kreisen um nichts anderes. Die beiden sind überzeugt, dass sie es schaffen können, auch wenn bereits zahlreiche Versuche in der „Mordwand“ tödlich endeten.
Während der Vorbereitungen am Fuß der Nordwand treffen Toni und Andi überraschend auf Luise, Tonis Jugendliebe, die als Journalistin an der Seite des Nazi-treuen Reporters Arau über die Erstbesteigung berichten soll. Toni und Andi beginnen den Aufstieg in die Nordwand, dicht gefolgt von den beiden Österreichern Willy Angerer und Edi Rainer. Zunächst läuft alles hervorragend und beide Seilschaften kommen schnell voran. Von der Terrasse des Grand Hotels am Fuß des Eigers werden sie mit Fernrohren voller Spannung von zahlreichen Schaulustigen und der Weltpresse beobachtet.
Doch dann verlieren die Bergsteiger die Kontrolle: Willy wird von einem Steinschlag am Kopf verletzt, das Wetter schwingt um und die vier Alpinisten werden zur Umkehr gezwungen. Wieder sieht es so aus, als würde der Berg gewinnen.
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39,90
Octave Parango hat es geschafft – zumindest oberflächlich betrachtet. Er ist jung, talentiert, schwimmt im Geld und gehört zu den erfolgreichsten Kreativen seines Fachs. Seine Welt ist die Werbebranche. Er arbeitet für die größte Agentur „Ross & Witchkraft“ in Paris und entscheidet heute, was die Welt morgen kaufen wird. Octave sieht nicht aus, als wäre er aus einem Werbespot entsprungen – sondern besser! Die Frauen stehen bei ihm Schlange. Octave schreibt innerhalb weniger Minuten seine Kreativkonzepte und wird als Genie gefeiert. Er legt die schönsten Models flach und feiert die rauschendsten Partys. Erst als er seine große Liebe Sophie trifft und wieder verliert, gerät seine Leben auf der Überholspur ins Wanken. Octave erkennt, dass er selbst ein Opfer des Systems ist und beginnt an sich und seiner Scheinwelt zu zweifeln. Er will Sophie um jeden Preis zurückerobern und der oberflächlichen Werbewelt einen Denkzettel verpassen, die sie so schnell nicht vergessen wird
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Der Mongole
Dschingis Khan, der legendäre und gefürchtete Herrscher, ist hier „der Mongole“, der Anfang des 13. Jahrhunderts als Eroberer Asien in Schrecken versetzte. Aber kein überdimensionaler Held im ständigen Schlachtengetümmel, sondern ein Mensch, der erst einmal die Hölle auf Erden durchlebt. Als Neunjähriger soll Temudgin, wie er heißt, eine Braut aus dem Clan der Markit auswählen, um die Zukunft seiner Sippe zu sichern. Auf dem Weg ins Dorf trifft er auf einen kleineren Clan, und die zehnjährige Borte überzeugt ihn mit großer Schlagfertigkeit, die richtige Frau für ihn zu sein. Eine Liebe, die ihn sein Leben lang begleitet.
Doch dann muss er mit ansehen, wie sein Vater von Feinden vergiftet wird, der eigene Clan ohne den Stammesfürsten zerbricht und der neue Anführer ihm mit dem Tode droht. Er flieht und wird wieder eingefangen und wie ein Sklave gehalten, kaum hat er sich befreit, landet er bald wieder in Ketten. Nach Jahren des Leidens winkt friedliches Eheglück mit Borte, ihre Entführung durch seinen Widersacher beschwört neues Unglück herauf. Den wechselhaften Aufstieg vom gepeinigten Opfer zum Krieger und Mythos Dschingis Khan, der die Mongolen vereint, inszeniert der russische Regisseur Sergei Bodrow mit dem Japaner Tadanobu Asano in der Hauptrolle als bildgewaltiges Epos in den unendlichen Weiten der Steppe.
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Gomorrha. Reise in das Reich der Camorra
Verfilmung des Erfolgsbuchs von Roberto Saviano, die mit sechs ineinander verwobenen Geschichten vom organisierten Verbrechen in Neapel erzählt.
Im sozialen Brennpunkt Scampìa liefern sich die Clans Scissionisti di Secondigliano und Clan Di Lauro eine Fehde. In diesem Umfeld wächst der dreizehnjährige Totò auf. Da sein Vater im Gefängnis sitzt, wird der Lebensunterhalt von Totò und seiner Mutter von den Scissionisti finanziert. Doch Totò entscheidet sich, für den Clan Di Lauro zu arbeiten, und gerät so zwischen die Fronten des Bandenkriegs.
Macht, Geld, Blut. Damit werden die Einwohner der Provinzen von Neapel und Caserta tagtäglich konfrontiert. Nur eine privilegierte Minderheit kann überhaupt daran denken, ein „normales“ Leben zu führen. Die süditalienische Mafiaorganisation Camorra mischt mit im internationalen Drogenhandel, verschiebt riesige Mengen Giftmüll, macht gewaltige Geschäfte mit der Herstellung von Designermode, hat praktisch das Monopol auf den Handel mit Zement – und Geschäftsbeziehungen, die von Deutschland bis nach China reichen. Gomorrha beschreibt die suggestive Kraft der Camorra, die Operationen, mit denen die Clans ihre Macht behaupten, und die Manipulationen, mit denen sie ihre schmutzigen Geschäfte in Gang halten.
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Wolke 9
Inge geht auf die 70 zu, fühlt sich aber wie 17. Sie hat sich verliebt. Karl wird bald 80. Es ist Leidenschaft. Es ist Sex. Dass ihr das noch einmal passiert, hätte sie nicht gedacht. Inge ist mit Werner verheiratet. Seit 30 Jahren. Sie liebt ihren Mann. Er war immer gut zu ihr. Liebe braucht Zeit. Die haben alle drei nicht mehr.
Vor fünfzehn Jahren sah ich den Dokumentarfilm eines belgischen Freundes, der hieß Die Männer meiner Oma. Und da erzählte eine Dame von 78 Jahren ihrem Enkel, wie das so war im Bett und wie Männer heute auf sie wirken, etwa wenn sie zum Arzt geht: sie wirken. Ich war darauf so nicht vorbereitet. Das hört also gar nicht auf, dachte ich.
Haben wir denn unseren Eltern wirklich zugetraut, dass sie noch Sex haben? Und nun sind wir genau so alt wie damals unsere Eltern. Bloß seelisch nicht. Seelisch fühle ich mich noch immer wie ein Teenager, manchmal zumindest, nur dass ich nicht mehr so aussehe. Die Seele altert nicht. Und außerdem ist das Leben gerade heute so ungerecht. Schon ab fünfzig haben viele keine Arbeit mehr, spätestens ab sechzig, und dann sollen sie nicht mal mehr Sex haben?
– Andreas Dresen
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Trip to Asia
Der Regisseur Thomas Grube (Rhythm Is it!) hat mit einem hochkarätigen Filmteam die Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle auf ihrer Konzertreise nach Asien begleitet, in sechs pulsierende Metropolen mit ihren ungeheuren Gegensätzen zwischen jahrtausendealter Tradition und atemloser Hypermoderne. Die Begegnung zwischen abendländischer Tradition und fernöstlicher Philosophie, europäischer und asiatischer Gegenwart wird zu einer Reise in das geheimnisvolle, spannungsgeladene Innenleben eines der besten Orchester der Welt und in die Gefühlswelten seiner ganz unterschiedlichen Musikerpersönlichkeiten.
Trip To Asia erzählt vom ewigen Widerstreit zwischen Ego und Gemeinschaft, von der uralten und doch immer wieder neuen Suche nach dem Einklang – mit sich selbst und den Anderen.
Ein einzigartiges künstlerisches und menschliches Abenteuer im Spannungsfeld zwischen Melancholie und Enthusiasmus, Einsamkeit und der Sehnsucht nach Liebe. Eine universelle Parabel über das Leben, die den Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft in faszinierenden Bildern und berauschender Klangqualität verdichtet. Ein Film über die Kunst, die Kunst des Einklangs – und die Kunst zu leben.
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XXY
Alex ist fünfzehn – und hat ein Geheimnis. Aufgrund einer seltenen Laune der Natur ist sie beides: Junge und Mädchen. Die Eltern sind mit ihr aus Buenos Aires nach Uruguay ans Meer gezogen, weg vom Geschwätz der Leute. Bald machen auch hier Gerüchte die Runde. Und obendrein kommt auf Wunsch der Mutter ein befreundeter Chirurg mit seiner Familie zu Besuch. Könnte, sollte man vielleicht? Dabei möchte Alex doch nur den Dingen ihren Lauf lassen, ohne ständiges Getue. Da kommt ihr Álvaro gerade recht, Sohn der Gäste. Ein Kandidat für das erste Mal? Álvaro ist überrumpelt – und fasziniert von der herausfordernden Art, mit der Alex ans Werk geht.
Gibt es Schlimmeres als die Angst vor dem eigenen Körper?“, fragte mich einmal ein Kind, das eine „Normalisierung“ durchgemacht hatte. Es wuchs mit Operationswunden auf. In dieser Kastration manifestiert sich die Angst vor dem Doppelgeschlecht als Metapher für alle Amputationen aus Angst vor dem Anderssein.
– Lucía Puenzo
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Chiko
Hartes, authentisches Jugenddrama, angesiedelt im Hamburger-Migranten-Milieu.
Chiko will ganz nach oben. Gemeinsam mit seinem besten Freund Tibet will er sich als Drogendealer Einfluss und Reichtum verschaffen. Ein Weg, der nur über den Big Boss Brownie führt. Mit Mut und Schlagfertigkeit verschafft sich Chiko dessen Aufmerksamkeit, und schon bald bekommen er und Tibet ihre Chance. Als aber Tibet ihren neuen Geschäftspartner hintergeht, kommt es zu einer Zerreißprobe: Brownie will mit ihm nichts mehr zu tun haben. Und Chiko muss sich entscheiden, was zählt: die Loyalität zu seinem besten Freund – oder sein Bedürfnis nach Anerkennung, Respekt und Macht, sein unbedingter Wille, es ganz nach oben zu schaffen.
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Burn After Reading
„Burn after reading! – Nach dem Lesen vernichten!“ so eigentlich müsste die Anweisung für die Lektüre der Memoiren des suspendierten CIA-Agenten Ozzie Cox lauten. Doch daran denken die Fitnesstrainerin Linda Litzke und ihr gutaussehender, aber etwas dümmlicher Kollege Chad Feldheimer natürlich nicht im Traum, als sie zufällig eine CD mit dem offensichtlich brisanten Manuskript in der Umkleidekabine ihres Clubs finden. Die beiden wittern das ganz große Geschäft mit den geheimen Staatsaffären. Dass aber ausgerechnet die Liebesaffären des sexuell umtriebigen Regierungsbeamten Harry Pfarrer die Erpressungsversuche behindern würden, konnte natürlich niemand ahnen. Schon bald ist den Amateur-Erpressern eine ganze Horde diverser Geheimdienste auf den Fersen. Und dann kommen auch noch die Russen ins Spiel.
Nach ihrem düsteren Meisterwerk „No Country for Old Men“ schlagen die Coen-Brüder wieder lustig-leichte Töne an. Für ihre Komödie, die sich u.a. gewitzt bei den Elementen des Agentenfilms bedient, versammelten sie eine Riege prominenter und gut aufgelegter Darsteller, von Brad Pitt über John Malkovich zu ihren Lieblingsmitwirkenden George Clooney und Frances McDormand.
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